Parson Russell Terrier
Der Parson Russell Terrier wurde erst 1990 von der FCI anerkannt und ist somit eine der "jüngsten" der 29 vom Klub für Terrier betreuten Terrierrassen. Er wurde nach Reverend John ("Jack") Russell benannt, der als Begründer dieser Rasse gelten kann. Reverend Russell, 1795 geboren und auf dem Land mit Hunden und Pferden groß geworden, entwickelte sich bereits in jungen Jahren zu einem passionierten Jäger. Während seines Theologiestudiums jagte er mit den berühmten Foxhound Meuten der Adligen in der Umgebung Oxfords. Als jagdbegeisterter Pfarrer und schneidiger Jagdreiter war er der Stolz seiner Gemeinde: So verbrachte er mehr Zeit im Sattel und auf der Jagd als in seiner Kirche, was ihm häufig Ärger mit dem Bischof einbrachte.
Die überlieferten Aussagen des "Hunting Parson" John Russell über seine Hunde sind klar und zuverlässig. So wollte er z.B. nur Terrier, die den Fuchs aus dem Bau sprengten, nicht aber töteten. Ihre Läufe mussten lang genug sein, um den Pferden folgen zu können, dabei durften sie aber nicht zu groß und zu schwer sein, damit sie erfolgreiche Bauarbeit leisten konnten. Zwar war Russell 1873 Gründungsmitglied des Kennel Club, seine eigenen Hunde ließ er jedoch nicht registrieren und durfte sie daher auch nicht auf Schauen zeigen. Nach dem Tode des Reverend 1883 blieb eine Gruppe unterschiedlicher Terrier zurück, die nur "Working Terrier" (Arbeitsterrier) genannt wurden. In den 30er Jahren begann man Hunde, die dem von Russell bevorzugten Typ entsprachen, als Jack Russell Terrier zu bezeichnen. 1975 wurde der Standard entwickelt, aber erst im Jahr 1990 erkannte die FCI die nun "Parson (Pastor) Jack Russell Terrier" genannte Rasse an.
Der ideale Parson Russell ist mit seiner Schulterhöhe von ca. 35 cm ein mittelgroßer Terrier, dessen Körperbau ihn befähigen muss, im Bau und mit der Jagdmeute zu arbeiten. Arbeitsfreudig, unerschrocken, lebhaft und wendig sowie schnell und ausdauernd ist er ein geeigneter Hund für den Jagdeinsatz. Als echter Terrier fordert er aber eine konsequente Erziehung.
Freundlich und Kindern in der Regel sehr zugetan eignet er sich für Menschen, die von seinem Temperament und seiner Jagdpassion nicht überfordert werden. Als Begleithund in der Stadt ist er aufgrund seines sicheren Wesens ebenfalls durchaus geeignet.
Sein glattes oder raues Haarkleid ist dicht und hat gute Unterwolle. Die Grundfarbe ist Weiß mit schwarzen, roten oder gelben Abzeichen vorzugsweise an Kopf und/oder Rutenansatz. Regelmäßiges Trimmen, Bürsten und Kämmen reichen aus, um den Parson Russell rassegerecht zu pflegen. Den genauen Standard können Sie hier nachlesen.
Text: Klub für Terrier / www.kft-online.de
Alle Bilder: mit freundlicher Genehmigung von René Neuhäuser und Sinan Sahin